Die Botschaft aus Bonn

Als Bonn noch Regierungssitz war, errichteten die unterschiedlichsten Länder ihre Botschaft – meist repräsentative Villen in bester Wohnlage, oder größere Kanzleigebäude zentral und mit guter Verkehrsanbindung. Doch die bonner Regierungszeit ist vorbei und so folgten auch die Botschaften in das neue Berlin. Zurück blieben die Immobilien, wovon einige noch immer den entsprechenden Staaten gehören. Die Meisten wurden verkauft und werden neu genutzt. Doch einige Gebäude stehen leer und vergammeln. Der Bonner Generalanzeiger berichtet regelmäßig über den Zustand und die Bemühungen, gescheite Lösungen zu finden.

Die Botschaft von Nepal

Residenz und Botschaft direkt nebeneinander – das ist bei vielen Ländern anders. Nepal ist aber nur klein und nicht besonders wohlhabend, also beschränkte man sich auf das Wesentliche. Trotzdem waren die Gebäude repräsentativ.
Leider verfällt und überwuchert alles. Zudem ist es schwierig, in Nepal einen Ansprechpoartner zu finden, der über den Verkauf des Geländes entscheiden kann.

Die Botschaft von Indonesien

Es ist die ehemelige Residenz des Botschafters und steht seit dem Umzug nach Berlin leer. Das Gebäude gehört immer noch Indonesien. Hier scheint zumindest jemand gelegentlich den Rasen zu mähen. Das Gelände liegt quasi um die Ecke von Nepal.

Die Botschaft von Saudi-Arabien

Nach dem Wegzug der Regierung verlegte auch Saudi-Arabien seinen Botschaftssitz nach Berlin. Das Kanzleigebäude wurde verkauft. Der Erwerber wollte es in ein Hotel umbauen, scheiterte aber an der deutschen Bürokratie. Seitedem steht das Haus leer und verfällt.
(Quelle: Wikipedia)

Die Botschaft von Iran

Die Kanzlei der Botschaft war in einem Bürogebäude von zweifelhafter Schönheit untergebracht, welches der Iran 1975 erwarb und mit orientalischen Stilelementen weiter verbesserte.
Geschichtlich war hier einiges los. Nach der islamischen Revolution 1979 stürmten 105 Iraner das Botschaftsgebäude und hielten es zweitweise besetzt. In der speziell gesicherten dritten Etage des Gebäudes soll der Iranische Geheimdienst tätig gewesen sein. Dazu würde dann zumnides die riesige Satelitenschüssel auf dem Dach passen.
Diese Zeiten sind jedoch seit dem Umzug nach Berlin vorbei. Einige Verkaufsversuche scheiterten. Jetzt wird das Gebäude nur noch zu Wahlen im Iran geöffnet, damit iranische Staatsbürger ihre Stimmen abgeben können.
(Quelle: Wikipedia)

Die Botschaft von Jugoslavien

Was passiert mit Botschaften, wenn die ehemeligen Länder zerfallen? Jugoslavien ist ein Beispiel dafür. Nachdem das ursprüngliche Jugoslavien 1992 zerfiel, wurden die Botschaftsgebäude in Bonn aufgeteilt. Das hiesige Kanzleigebäude ging an den Nachfolgestaat Bundesrepublik Jugoslavien (Serbien-Montenegro) und das Residenzgebäude an Slovenien. Nach dem Umzug nach Berlin scheiterten Verkaufsversuche an den weiterhin ungeklärten Besitzverhältnissen.
(Quelle: Wikipedia)

Die Botschaft von Algerien

In zwei denkmalgeschützten Villen residierte einst die algerische Botschaft. Die Gegend ist toll und auch die Gebäude sind (noch) in recht gutem Zustand. Es liegt wohl daran, dass erst 2013 die letzte Nutzung aufgegeben wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war hier noch das algerische Generalkonsulat ansässig. Das wurde 2013 nach Frankfurt verlegt. Die Gebäude gehören weiter Algerien.

5 Kommentare

  1. Die ehemalige Botschaft von Saudi-Arabien wurde mittlerweile abgerissen.
    Das Gebäude war mittlerweile sehr heruntergekommen und ein echter Schandfleck.

    An gleicher Stelle entsteht aktuell ein mehrgeschossiges Bürogebäude.

    • Problem bei den Objekten sind meist die Eigentumsverhältnisse. Wenn Regierungen wechseln oder instabil sind, findet man kaum einen Ansprechpartner. Möglicherweise kann die Stadt Bonn helfen.

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