Die Transrapid Versuchsanlage

Transrapid-28Transrapid und Meyer Werft – beide Unternehmen verbindet man in erster Linie mit dem Emsland. Die Meyer Werft ist nach wie vor ein sehr erfolgreiches Unternehmen und einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Die Versuchsanlage des Transrapid hingegen ist Geschichte und wurde stillgelegt.

Die Geschichte des Transrapid

Beim Transrapid handelt es sich um eine Magnetschwebebahn, die Spitzengeschwindigkeiten von 450 km/h erreichen kann. Bereits 1969 begann die Entwicklung. Im Jahr 1979 wurden erste Prototypen in Betrieb genommen und 1991 wurde die Anwendungsreife anerkannt. Trotzdem gibt es bislang nur eine einzige Strecke weltweit, auf welcher der Transrapid im Personenverkehr eingesetzt wird. Diese wurde 2004 in Shanghai in Betrieb genommen. Mehrere für Deutschland geplante Transrapidstrecken schafften es nie über die Planungsphase hinaus.
Am 22. September 2006 ereignete sich auf der Versuchsstrecke ein tragischer Unfall, bei dem 23 Menschen starben. Ein Zug der Magnetschwebebahn fuhr auf einen Werkstattwagen auf. Grund war menschliches Versagen, welches auch in einem Strafprozess aufgearbeitet wurde.
Transrapid-4Die Betriebsgenehmigung der Versuchsanlage im Emsland lief 2011 aus und wurde nicht verlängert. Da es sich beim Transrapid um ein fertig entwickeltes System handeln soll, wird die Anlage nicht mehr benötigt. Entwickelt und vermarktet wird das System von der Siemens AG und der ThyssenKrupp Transrapid GmbH. (Quelle: Wikipedia)

Ist der Transrapid gescheitert?

Letztlich wird man diese Frage wohl mit einem klaren Ja beantworten müssen. Es ist bis heute nicht gelungen, eine wirtschaftlich profitable Strecke in Betrieb zu nehmen. Die Strecke in Shanghai ist zu einer zweitklassigen Touristenattraktion verkommen, mit der niemand mehr fahren möchte. Im Februar 2013 berichtete die Augsburger Allgemeine, dass Shanghai den Bau bereut. Selbst Taxifahrer sollen den Endbahnhof nicht mehr anfahren wollen, weil dort keine Fahrgäste zu erwarten sind.
Der Spiegel berichtete 2014 von einem Milliardenflop.
Es tauchen zwar immer wieder neue Ideen und Pläne auf, wo und wie der Transrapid genutzt werden könnte. Unter anderem soll eine Strecke auf Teneriffa installiert werden. Da aber mittlerweile auch andere Nationen an einer (besseren) Magnetschwebebahn arbeiten, werden die Pläne wohl eher wieder in den Schubladen verschwinden. Japan entwickelt den Maglev, der bereits laut Spiegel in 2015 einen neuen Geschwindigkeitsrekord über 607 km/h aufgestellt hat. Wenn dieser Zug Serienreife erlangt, werden die Lichter des Transrapid endgültig erlöschen. Zudem arbeitet wohl die Schweiz an einem ähnlichen System.

Transrapid-36Die Situation heute

Die Versuchsanlage ist stillgelegt und ein paar alte Züge vergammeln auf dem Gelände. Die Schienen rosten vor sich hin. Das Informationszentrum Dörpen sowie die Anbauten wachsen langsam zu und vermitteln so den Eindruck eines vergessenen Ortes. Der Aussichtshügel ist nach wie vor auf den Verkehrsschildern ausgeschildert. Allerdings ist er komplett überwuchert und man sieht nichts mehr.
Auf dem ehemaligen Versuchsgelände entwickelt die Firma Intis Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Eine Anfrage von VergesseneOrte.com wurde leider ignoriert. Aus der Werkshalle ragt die Spitze eines Transrapid.
Die Strecke der Versuchsanlage lässt sich aufgrund des daneben liegenden asphaltierten Versorgungsweges sehr gut erwandern.

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